50 Jahre Mümlingtal-Musikanten

Qualität und Vielfalt im Verein

Die wechselvolle 50-jährige Geschichte der Mömlinger Mümlingtal-Musikanten

Mömlingen. Im Mümlingtalstadion findet vom 3. bis 7. Juli das Kreismusikfest anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Mümlingtal-Musikan-ten statt. Nach dem Dreikönigskonzert, der Fotoausstellung und dem Ehrenabend ist das Festwochenende der Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

Gegründet wurden die Mümlingtal-Musikanten 1953 als reiner Turnerspiel-mannszug mit Trommeln, Flöten und Fanfaren. Als Abteilung des Turnvereins spielte man anfangs bei Turnfesten auf Gau-, Landes- und Bundesebene. Regelmäßig beteiligten sich die Aktiven auch an den Faschingszügen und anderen Festen. 1961/62 kamen Ventilinstrumente wie Trompeten, Posaunen und Tuben hinzu.

Das bedeutete einen ersten Wechsel vom reinen Spielmanns- zum Musik-und Fanfarenzug. 1964 war die Zahl der Musiker auf 55angewachsen; und 1967 gab der Musikzug sein erstes Konzert in der Turnhalle. In diesem Jahr wurde auch beschlossen, einen Abteilungsleiter zu wählen, der die Organisation übernahm. Ziel war, den langjährigen Dirigenten Ewald Hohm zu entlasten. Bis dahin war er in Personalunion für Organisation, die musikalische Leitung und das Amt des Landesstabführers im Bayerischen Turnverband zuständig.
Die ersten fünf Klarinettisten wurden ausgebildet und in die Kapelle integriert. In den folgenden Jahren wurden die Musiker mit fränkischen Trachten eingekleidet. Trotz erfolgreicher Werbeaktionen drohte 1973 das Aus für die Kapelle: Wehrdienst und Schichtarbeit schwächten die Einsatzbereitschaft, der Musikzug verlor innerhalb der Abteilung immer mehr an Bedeutung. Nun dominierte das Jugendorchester innerhalb der Musikabteilung, was zu Unstimmigkeiten rührte.

1977 spaltete sich das Jugendorchester vom Musik- und Fanfarenzug ab und gründete den Musikverein. Damit begann für die übrig gebliebenen zwölf Musiker eine schwere Zeit; Doch sie resignierten nicht, reaktivierten Ehemalige und steigerten so die Zahl der Mitspieler in nur drei Monaten auf 25 Personen.
Fortgesetzt Wurde die Entwicklung hin zu einem modernen Blasorchester. Mit dem Kauf einer Verstärkeranlage 1979 begann die Zeit der Auftritte bei Tanz-Veranstaltungen, ein Jahr später gaben sich die Musiker den Namen »Mümlingtal-Musikanten«- Zusätzlich formierten sich kleine Besetzungen wie »Die Original Mümlingtaler Straßenmusikanten«, die im Stil der »Oberkrainer« spielten, sowie die Tanzmusikbesetzung im Big-Band-Stil.

1988 trat der Verein dem Müsikver-band Untermain und damit dem Nordbayerischen Musikbund bei, und das Probenwochenende zur Vorbereitung des Dreikönigskonzerts wurde eingerührt. 199t wurde das Orchester mit einer Odenwälder Tracht komplett neu eingekleidet. 1994 intensivierte man die Nachwuchswerbung mit einer »Schnupperprobe«. Um des Jugendlichen den Übergang von der Ausbildung ins Orchester zu erleichtern, wurde ein Jugendorchester gegründet. Zwei Jahre später formierten sich die Mümlingtal-Musikanten gemeinsam mit fünf weiteren Kapellen zum Kreisverband Miltenberg.

Die Ausbildung der Nachwuchsmusiker wurde nach und nach professionalisiert, und das Jugendorcheister bekam mit dem Musikstudenten Andreas Fath einen neuen Dirigenten. Helmut Giegerich trat im Jahr 2000 nach 18 Jahren als musikalischer Leiter des Orchesters zu-rück. Mit dem Niederländer Wilco Grootenboer übernahm erstmals ein Musikhochschul-Absolvent den Dirigentenstab. Sein Können macht sich deutlich bemerkbar, und die Musikalische Leistungsfähigkeit steigt seitdem kontinuierlich.
Besonders deutlich wird dies beim alljährlichen Dreikönigskonzert, das mittlerweile von einer Multimediashow begleitet wird. Beim jüngsten Wertungsspielen anlässlich des bayerischen Landesmusikfests erreichten die Mümlingtal-Musikanten in der Mittelstufe 94 Punkte und damit einen ausgezeichneten Erfolg.

Nach 25 Jahren als Abteilungsvorstand legte Siegfried Postel im vergangenen Jahr sein Amt in jüngere Hände. Überhaupt ist das Orchester mit einem Durchschnittsalter von 25,6 Jahren sehr jung. Sein Repertoire reicht von konzertanter und choraler Blasmusik über Filmmelodien, moderne Medleys, Hits aus den Charts bis zu Marschmusik, Walzer und Polka.